Stromnetz Berlin informiert beim Altstadt-Stammtisch in Köpenick: Aufwendige unterirdische Spülbohrung mit aufwendiger Technik, startet kurzfristig
Im Rahmen des Bürgerdialogs von Stromnetz Berlin fand gestern ein aufschlussreicher Vortrag beim Altstadt-Stammtisch statt. Eine Mitarbeiterin von Stromnetz Berlin, die für den Bürgerdialog verantwortlich ist, informierte über die Netzumstrukturierung in Treptow-Köpenick. Der Bürgerdialog sei ein wichtiges Instrument, um Anwohner frühzeitig über anstehende Baumaßnahmen zu informieren und deren Anliegen zu berücksichtigen.
„Unsere Aufgabe ist es, bei großen Baumaßnahmen in den Dialog mit den Anwohnern zu treten", erklärte sie. Die Erfahrungen aus vergangenen Hoch- und Tiefbaumaßnahmen hätten gezeigt, dass auch Lärm und andere Belastungen der Anwohner stärker berücksichtigt werden müssen. Ein besonders prägendes Ereignis sei der längere Stromausfall im Jahr 2019 gewesen, der die Notwendigkeit einer widerstandsfähigeren Infrastruktur deutlich gemacht habe. „Wir müssen sicherstellen, dass das Stromnetz redundant ist - das bedeutet, dass Kabel nicht nur durch eine Straße verlaufen, sondern alternativ auch über andere Trassen, um im Notfall schnell umschalten zu können", so die Referentin.
Die aktuellen Bauarbeiten ziehen sich von Adlershof bis zur Landjägerstraße, wo auch ein neues Umspannwerk entsteht. Als nächster Schritt ist eine unterirdische Spülbohrung unter dem Fluss geplant, die bereits in der kommenden Woche beginnen soll. „Diese Technik ist aufwendig, aber notwendig, um bestehende Leitungen nicht zu beschädigen", erläuterte sie.
Ein weiteres Thema war die Koordinierung paralleler Baustellen durch unterschiedliche Akteure wie BVG und Wasserbetriebe. Die Referentin bestätigte, dass die Abstimmung der Zeitpläne eine große Herausforderung sei: „Oft stoßen wir im Boden auf unvorhersehbare Hindernisse, die Zeitpläne verändern."
Den Anwohnern wurde zugesichert, dass die Bauarbeiten möglichst planbar gestaltet werden sollen und voraussichtlich im dritten Quartal des kommenden Jahres abgeschlossen sein werden. Gleichzeitig wurde der Wunsch nach noch frühzeitigerer Information anerkannt: „Wir wissen um die Belastungen und arbeiten daran, Informationen schneller und transparenter bereitzustellen", betonte sie.
Der Bürgerdialog bleibt damit ein zentrales Instrument, um Transparenz zu schaffen und Vertrauen zu stärken. „Wichtig ist, dass die Menschen frühzeitig informiert werden und ihre Anliegen Gehör finden", fasste sie zusammen. In der anschließenden Fragerunde nutzten zahlreiche Bürger die Möglichkeit, weitere Themen anzusprechen und in direkten Austausch mit Stromnetz Berlin zu treten.
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Verschiedene Versorgungsleitungen im Berliner Boden in unterschiedlichen Tiefen, exemplarisch dargestellt.
Quelle: Broschüre von Stromnetz Berlin "Netzausbau und Baustellen verstehen"