Gründe für die Sperrung der parallel verlaufenden Fahrspuren an der Wuhlheide-Brücke

Die marode Wuhlheide-Brücke in Berlin-Oberschöneweide ist akut einsturzgefährdet. Mitte Mai 2025 wurde daher die darunterliegende Kreuzung – einschließlich der parallel zur Brücke verlaufenden Fahrspuren – weiträumig gesperrt. Fachleute der Senatsverwaltung haben Mitte Mai 2025 bei Überprüfungen der Brücke „An der Wuhlheide“ so schwere Schäden festgestellt, dass ein Versagen des Bauwerks jederzeit möglich schien.

Die bereits Ende April gesperrte Überführung aus dem Jahr 1989 (Spannbetonbauweise) erwies sich als akut einsturzgefährdet. Besonders Risse im Beton und sogenannter Betonkrebs (Alkali-Kieselsäure-Reaktion) haben die Tragstruktur massiv geschwächt. In einer Pressemitteilung vom 20. Mai 2025 erklärte die Verkehrsverwaltung: „aufgrund des aktuellen Schadensbildes [muss] davon ausgegangen werden, dass ein Versagen des Bauwerkes nicht mehr ausgeschlossen werden kann“. Diese akute Einsturzgefahr ist der Hauptgrund dafür, dass die Straßensperrungen so umfangreich ausfallen.

Sicherheitsgründe: Seitliches Kipp-Risiko und Vollsperrung Aus Sicherheitsgründen wurde der gesamte Kreuzungsbereich Rummelsburger Straße/An der Wuhlheide/Treskowallee/Edisonstraße komplett für den Verkehr gesperrt. Offizielle Stellen (u.a. die Verkehrsinformationszentrale Berlin) teilten am 19. Mai 2025 mit, dass keinerlei Verkehr mehr unter der Brücke hindurchgeführt werden darf, da das Bauwerk jederzeit einstürzen könnte. Dies schließt auch die Fahrspuren ein, die parallel zur Brücke verlaufen, denn Fachleute warnten, dass die Brücke nicht nur einstürzen, sondern auch seitlich wegkippen könnte. Mit anderen Worten: Das Bauwerk drohte zur Seite auf die benachbarten Fahrbahnen zu stürzen, weshalb diese ebenfalls vorsorglich gesperrt wurden. Die Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) betonte, man müsse nun zu drastischen Maßnahmen greifen, da „erneut […] Infrastruktur marode“ sei und akute Gefahr bestehe. Entsprechend wurde jeglicher Auto-, Lkw-, Straßenbahn-, Fußgänger- und Radverkehr im Umfeld untersagt, „nichts geht mehr“ in diesem Bereich.

Verkehrsorganisatorische Erwägungen und Maßnahmen Unmittelbar nach Feststellung der Einsturzgefahr richtete die Senatsverwaltung einen Krisenstab ein, an dem Verkehrslenkung Berlin, Polizei, Feuerwehr, BVG und die Bezirke beteiligt sind. Diese Einsatzgruppe entschied die umgehende Vollsperrung und erarbeitete Umleitungen sowie Ersatzverkehre. Laut Medienberichten wurden bereits am Dienstag (20. Mai) provisorisch Betonblöcke und Stützelemente unter der Brücke platziert, um ein seitliches Wegkippen des Bauwerks zu verhindern. Bis spätestens Mittwoch sollte zudem ein Stahlgerüst zur Abstützung aufgebaut werden. Für diese Sicherungsarbeiten und den geplanten Abriss der Brücke in Eiltempo musste der Bereich weiträumig freigeräumt werden. Verkehrsorganisatorisch war eine komplette Sperrung unumgänglich, da eine Teilöffnung angesichts der Statikprobleme zu gefährlich gewesen wäre und den notwendigen Arbeitsraum für Sicherung und Abriss blockiert hätte. Ein Vertreter der Verkehrsverwaltung nannte die Situation einen „Super-GAU“ für die Verkehrsinfrastruktur vor Ort – jedoch habe „Sicherheit Vorrang vor Verkehrsfluss“, weshalb die vier parallel zur Brücke verlaufenden Autospuren und die Tramstrecken konsequent dichtgemacht wurden.

Quellen: Senatsverwaltung für Mobilität (Pressemitteilung), Verkehrsinformationszentrale Berlin, Tagesspiegel, taz, rbb24, B.Z. Berlin, Berliner Kurier.

Die Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt finden Sie unter